Expositionstherapie

Die Expositionstherapie ist eine wirksame Behandlungsmethode bei ausgeprägten Angst- und Zwangsstörungen. Sie basiert auf dem Prinzip der Konfrontation mit angstauslösenden Reizen, um die Angstreaktion zu reduzieren und Betroffene dabei zu unterstützen, ihre Ängste oder Zwänge zu überwinden.

Bei mir ist die Expositionstherapie grundsätzlich in einen größeren Therapierahmen eingebunden, in dem neben der Exposition und deren Vorbereitung ein ganzheitlicher Blick auf die Lebenswelt des/der Klient*in zentral ist. Dies beinhaltet die Frage nach den Bedürfnissen und Motiven, bestehende die Angst- und Zwangssymptome antreiben. So kann ein Kontrollzwang beispielsweise einen Versuch darstellen, Ängste und Unsicherheiten des Lebens zu beherrschen. Andere Handlungen dienen vielleicht dem Stressabbau. Entsprechend kann es nicht darum gehen, die Symptome einfach zu unterdrücken, sondern die zugrundeliegenden Gefühle müssen bearbeitet und alternative Umgangsmöglichkeiten gemeinsam entwickelt werden.

Das Grundkonzept der Expositionstherapie

Ich orientiere mich bei meinem Vorgehen an Hoffmann und Hofmann, deren Konzept darauf fokussiert, dass Betroffene stets die Kontrolle über die Situation behalten. Ihr Willen und ihre Bedürfnisse stehen im Mittelpunkt des Vorgehens. In klassischen Modellen liegt die Kontrolle über die Situation oft weitgehend in der Hand des/der Therapeut*in, während die Klient*innen sie eher passiv über sich ergehen lassen.

Die Expositionstherapie basiert auf der Annahme, dass Menschen lernen können, ihre Angst (bzw. Zwänge) zu überwinden, indem sie sich wiederholt und kontrolliert der angstauslösenden Situation aussetzen. Dieser Prozess erfolgt normalerweise schrittweise und beginnt mit Situationen, die nur geringe Angst hervorrufen, und steigert sich dann allmählich zu Situationen mit höherer Angstintensität.

Bei der Expositionstherapie bei Ängsten setzen sich die Betroffenen mit meiner Unterstützung schrittweise und kontrolliert den Situationen oder Objekten aus, die ihre Ängste hervorrufen. Dies kann je nach Indikation auch im häuslichen Umfeld oder in der Öffentlichkeit stattfinden – etwa bei sozialen Ängsten. Durch wiederholte Expositionen wird die Angstreaktion allmählich reduziert, und sie lernen, dass die befürchteten Konsequenzen nicht eintreten oder weniger bedrohlich sind als erwartet.

Bei der Expositionstherapie bei Zwängen werden die Betroffenen mit den zwangsauslösenden Gedanken oder Situationen konfrontiert, die ihre entsprechenden Verhaltensweisen hervorrufen. Dies kann beispielsweise das Vermeiden von Schmutz oder das wiederholte Überprüfen von Türen sein. Klient*innen werden dazu ermutigt, ihre Zwangshandlungen zu reduzieren oder zu vermeiden und sich bewusst den angstauslösenden Situationen auszusetzen. Durch die Konfrontation mit den Zwängen wird die Angst allmählich abgebaut.

“Courage is like a muscle. We strengthen it by use.”

– Ruth Gordon –

Subjektkonstituierung als Grundkonzept meiner Expositionstherapie

Im Rahmen der Expositionstherapie bezieht sich die Subjektkonstituierung darauf, wie sich das Individuum in Bezug auf seine Angst- oder Zwangsstörung als handelndes Subjekt wahrnimmt. Die Expositionstherapie zielt darauf ab, die angstauslösende Reaktion zu reduzieren und die Furcht vor bestimmten Situationen oder Handlungen abzubauen.

Durch die Expositionstherapie wird der/die Klient*in schrittweise und kontrolliert den angstauslösenden Reizen ausgesetzt. Während dieser Konfrontation wird das Individuum dazu ermutigt, seine Ängste oder Zwänge zu erkunden, seine Denkmuster zu beobachten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln.

Die Subjektkonstituierung im Rahmen der Expositionstherapie beinhaltet die Veränderung der Wahrnehmung des Selbst in Bezug auf die Ängste oder Zwänge. Betroffene können lernen, sich nicht mehr als hilfloses Opfer ihrer Ängste oder Zwänge zu sehen, sondern als ein handelndes Subjekt, das in der Lage ist, mit ihnen umzugehen und sie zu bewältigen.

Durch die wiederholte Konfrontation mit den angstauslösenden Situationen oder Handlungen können Sie Ihre Selbstwirksamkeit erhöhen und ein neues Verständnis von sich selbst entwickeln. Sie können lernen, dass sie die Kontrolle über ihre Reaktionen haben und dass die Ängste oder Zwänge im Laufe der Zeit abnehmen können.

Die Subjektkonstituierung in der Expositionstherapie geht Hand in Hand mit der Veränderung von Denkmustern und Verhaltensweisen. Sie können lernen, Ihre Ängste oder Zwänge realistischer einzuschätzen, sie anders zu bewerten und neue Bewältigungsstrategien zu entwickeln. Dieser Prozess ermöglicht es, sich als aktives und handlungsfähiges Subjekt zu erfahren, das seine Ängste oder Zwänge überwinden kann.

Ablauf

Wie bereits erläutert, ist die Exposition in meinem Ansatz in einen umfassenden therapeutischen Rahmen eingebunden. Siehe hierzu: Ängste und Zwänge

Der Therapieablauf richtet sich selbstverständlich nach der zugrundeliegenden Problematik und den Bedürfnissen des/der jeweiligen Klient*in. Entsprechend handelt es sich bei der folgenden Aufzählung nur um eine grobe Struktur.

  • Zunächst hat der /die Klient*in die Möglichkeit, der Symptome, die Schwere der Probleme und den Einfluss auf das tägliches Leben zu beschreiben. Ich stelle Fragen, um ein umfassendes Bild der Symptomatik zu erhalten.
  • Diagnostik: Je nach Symptom greife ich zu geeigneter Diagnostik (z.B. Fragebogen ua.), um, die spezifische Art der Angststörung oder Zwangsstörung zu identifizieren und die Schwere der Symptome zu bewerten.
  • Therapieplanung: Basierend auf der Diagnostik entwickeln wir gemeinsam und gemäß den Bedürfnissen des/der Klient*in einen individuellen Therapieplan. Dabei werden die Ziele der Expositionstherapie festgelegt und die Behandlungsmethoden erklärt.
  • Psychoedukation: In dieser Phase erfolgt eine ausführliche Aufklärung über die Funktionsweise von Ängsten und Zwängen.
  • Expositionsplanung: wir erstellen gemeinsam einen detaillierten Expositionsplan. Dabei werden die angstauslösenden Reize oder Situationen identifiziert, die im Verlauf der Therapie konfrontiert werden sollen. Der Plan umfasst eine schrittweise Herangehensweise, beginnend mit weniger angstauslösenden Situationen und allmählich fortschreitend zu intensiveren Reizen.
  • Durchführung der Exposition: Die eigentliche Expositionstherapie beginnt indem der/ die Betroffene schrittweise den angstauslösenden Reizen ausgesetzt wird. Dies kann in Form von Vorstellung (imaginäre Exposition), reale Konfrontation (in vivo Exposition) oder auch mittels virtueller Realität erfolgen. Der Patient wird dabei unterstützt, die angstauslösenden Situationen bewusst zu erleben, die Angstreaktionen zu beobachten und alternative Bewältigungsstrategien zu entwickeln.
  • Verarbeitung und Reflexion: Nach aber auch bereits während jeder Expositionssitzung erfolgt eine Reflexion und Verarbeitung der Erfahrungen. Dies ermöglicht es, Fortschritte zu erkennen, mögliche Herausforderungen anzugehen und Strategien für die nächste Sitzung anzupassen.
  • Generalisierung und Rückfallprävention: Im Verlauf der Therapie wird der/die Klient*in dazu ermutigt, die gelernten Bewältigungsstrategien in den Alltag zu übertragen und sie somit zu festigen.

Wenn Sie unter starken Ängsten oder Zwängen leiden zögern Sie nicht, sich bei mir für eine Beratung zu melden. Gemeinsam können wir an Ihren Herausforderungen arbeiten, neue Perspektiven gewinnen und Wege finden, wie Sie Ihre Ängste oder Zwänge besser bewältigen. Kontaktieren Sie mich gerne, damit wir den ersten Schritt auf Ihrem Weg zu mehr Wohlbefinden und innerer Stärke machen können.