Beratung und Therapie bei als „psychosomatisch“ eingestuften Beschwerden

Psychosomatische Beschwerden werden in der Regel dann diagnostiziert, wenn keine eindeutigen organischen Ursachen für körperliche Symptome gefunden werden können. In der Medizingeschichte ist es allerdings auch immer wieder vorgekommen, dass für jahrelang als rein psychosomatisch eingestufte Beschwerden letztlich doch ein somatischer Zusammenhang gefunden wurde (etwa im Fall des Magenbakteriums „Heliobacter pylori).

Die meisten Menschen, denen eine Diagnose im Bereich „Psychosomatik“ oder „funktionelle Beschwerden“ angeboten wird, erklären sich ihre Symptome selbst nicht psychologisch, sondern somatisch. Zudem werden diese Zuschreibungen oft von den Betroffenen als stark abwertend erlebt, als Unterstellung selbst an dem Leiden schuld zu sein oder sich die Symptome gar nur einzubilden. Nicht selten werden diese Wertungen von Menschen aus dem Umfeld der Betroffenen geteilt und verstärkt. Gleichzeitig fühlen sich Betroffene ihrem Körper und dessen Symptomen oft hilflos ausgeliefert.

Darüber hinaus wird die Zuordnung zur Psychosomatik immer noch oft (auch von denjenigen, die die Diagnose stellen) mit linearen und kausalen Modellen verbunden, die besagen, dass die körperlichen Beschwerden psychische Ursachen haben. Diese Vorstellung widerspricht jedoch der Erkenntnis, dass lebende Systeme nicht durch eine einfache lineare Kausalität erklärt werden können.

Beratung und Therapie

In meiner Beratung berücksichtige ich die komplexen Wechselwirkungen zwischen körperlichen, psychischen und Umgebungsaspekten. Grundlage ist eine wertschätzende Zusammenarbeit auf Augenhöhe.

Ich bin überzeugt, dass das komplexe Zusammenspiel von Körper, Psyche und Umgebung im Sinne einer ganzheitlichen Betrachtung bei der Behandlung als psychosomatisch eingestufter Leiden wesentlich ist. Dies gilt zudem auch bei vielen klar diagnostizierbaren Leiden wie einer Krebserkrankung oder anderen chronische Beschwerden, die oft mit starken Belastungen und Leidensdruck einhergehen.

In der Therapie und Beratung setze ich auf die Stärkung der Selbstregulationsfähigkeit und die Entwicklung einer gesunden Stressbewältigungskompetenz. Hierbei spielt das Erlernen von Entspannungstechniken und die Förderung von Selbstwahrnehmung und Selbststeuerung eine wichtige Rolle. Ich unterstütze Sie, Ihre Ressourcen zu aktivieren und Ihre Selbstheilungskräfte zu mobilisieren.

Zudem erforsche und hinterfrage ich Kontext, Interaktion und Bedeutungszuschreibungen, die bei der Entstehung und Aufrechterhaltung Ihrer Beschwerden eine Rolle spielen können. So können Symptome gelindert oder mitunter sogar beseitigt werden, indem die zugrunde liegenden Dynamiken bearbeitet und alternative Sichtweisen und Handlungsmöglichkeiten entwickelt werden.

„Wir streben mehr danach, Schmerz zu vermeiden als Freude zu gewinnen.“

– Sigmund Freud –

Symptome die oft als psychosomatisch eingestuft werden:

Magen-Darm-Beschwerden: Bei Verdauungsproblemen wie Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Verstopfung lässt sich oft keine klare somatische Diagnose stellen. Das Magen-Darm-System reagiert zudem oft empfindlich auf Stress und emotionale Belastungen. Auch das Reizdarmsyndrom gilt häufig als psychosomatische Störung, wobei Studien auch Zusammenhänge mit Darmbewegungsstörungen und Störungen in der Schmerzwahrnehmung festgestellt haben.  

  • Herz-Kreislauf-Symptome: Intensive Angst vor Herzproblemen kann zu Herzrasen, Brustschmerzen oder Atemnot führen. Ein angeborener Herzfehler wäre ein ein Beispiel für eine somatische Diagnose, die einen Kreislauf zwischen begründeter Angst und psychischer Verstärkung begünstigen könnte.
  • Atembeschwerden: Menschen können das Gefühl haben, nicht genug Luft zu bekommen, enge Brust zu haben oder Atemnot zu erleben, ohne dass eine zugrunde liegende körperliche Erkrankung vorliegt. Diese Symptome werden manchmal als „psychogene Atemstörungen“ bezeichnet.
  • Muskel- und Gelenkschmerzen: Stressbedingte Muskelanspannungen und schmerzbedingte Fehlhaltungen greifen häufig ineinander und führen in einen Kreislauf: (vielleicht ursprünglich akuten Erkrankung oder Verletzung herrührende) Schmerzen führen zu Stress, was wiederum die Schmerzwahrnehmung verstärkt. Dieser Kreislauf kann dazu führen, dass Schmerzen chronisch werden und sich negativ auf die Lebensqualität auswirken.
  • Kopfschmerzen: Spannungskopfschmerzen stehen oft in einem Zusammenhang mit Stress und psychischen Belastungen.
  • Schlafstörungen: Stress kann zu Schlaflosigkeit oder unruhigem Schlaf führen und chronischer Schlafmangel kann wiederum die körperliche Gesundheit (etwa die Immunabwehr) negativ beeinflussen und anfälliger für Stress machen
  • Hautprobleme: Stress und emotionale Belastungen können sich auch auf die Haut auswirken und zu verschiedenen Hautbeschwerden führen. Hierzu gehören beispielsweise Ekzeme, Psoriasis (Schuppenflechte), Juckreiz oder Nesselsucht.

Faktoren, die mit als psychosomatisch eingestuften Beschwerden in Zusammenhang gebracht werden:

  • Psychische Belastungen: Psychische Belastungen wie Stress, Angst, Depressionen, traumatische Erfahrungen oder chronische Konflikte können zu psychosomatischen Beschwerden führen. Emotionale Belastungen können den Körper beeinflussen und zu körperlichen Symptomen führen.
  • Persönlichkeitsmerkmale: Einige Persönlichkeitsmerkmale können das Risiko für psychosomatische Beschwerden erhöhen. Menschen mit hoher Empfindlichkeit, Perfektionismus, einem starken Bedürfnis nach Kontrolle oder einem Mangel an Bewältigungsstrategien können anfälliger für psychosomatische Beschwerden sein.
  • Frühere Erfahrungen: Frühere traumatische oder belastende Erfahrungen, wie Kindheitstraumata oder schwierige Lebensereignisse, können das Risiko für psychosomatische Beschwerden erhöhen. Diese Erfahrungen können tiefe Spuren im Unterbewusstsein hinterlassen und den Körper dazu veranlassen, psychische Konflikte durch körperliche Symptome auszudrücken.
  • Genetische Faktoren: Es wird angenommen, dass genetische Veranlagungen eine Rolle bei der Anfälligkeit für psychosomatische Beschwerden spielen können. Es gibt bestimmte genetische Varianten, die mit einem erhöhten Risiko für Stressreaktionen und somatische Symptome verbunden sind.
  • Kognitive Muster: Negative Denkmuster und katastrophisierendes Denken können das Risiko für psychosomatische Beschwerden erhöhen. Wenn Menschen dazu neigen, körperliche Symptome als bedrohlich oder unkontrollierbar zu interpretieren, verstärkt dies oft die Beschwerden.
  • Lebensstilfaktoren: Ungesunde Lebensstilfaktoren wie unzureichende körperliche Aktivität, schlechte Ernährung, mangelnder Schlaf und unzureichende Stressbewältigungstechniken können das Risiko für psychosomatische Beschwerden erhöhen.

Ich lade Sie herzlich ein, den ersten Schritt zu machen und mich zu kontaktieren. Gemeinsam können wir daran arbeiten, dass Sie Ihren eigenen Weg finden ein erfüllteres Leben zu führen. Ich freue mich darauf, Sie kennenzulernen und Sie dabei zu begleiten.